Schon immer umgibt Perlen eine ganz besondere Mystik. Sie wird assoziiert mit Schönheit, außergewöhnlichen Kräften und geradezu als Kultobjekt gesehen. Bereits seit Jahrtausenden besticht sie durch ihre Einmaligkeit und schmückt uns als edle Begleiterin.
Perlen und Perlenschmuck in der Antike
Schon frühe Reliefs und Portraits zeigen persische Herrscher, Prinzen und Königinnen reich geschmückt mit langen Ketten oder im Ohr getragen, auf kostbare Gewänder aufgenäht und an Gürteln oder auch Kronen.
Bereits vor 5000 Jahren hat Kaiser Yu laut der chinesischen Geschichte aus dem Yangze Perlen als Geschenk bekommen. Im Louvre befindet sich Perlenschmuck, der älter als 2400 Jahre ist.
Während der Blütezeit des römischen Reiches wurden Perlen dann zu einem der begehrtesten Handelsgüter
Die mächtigen und reichen Römer waren unübertroffen im verschwenderischen zur Schau stellen von Perlenschmuck. Ob opulent besetzte Stiefel, Colliers für Pferde oder eine ganze Sänfte, die von innen komplett ausgeschmückt wurde.
Es nahm solche Ausmaße an, dass man den Bürgern schließlich gesetzlich Beschränkungen auferlegte. Darin wurde auch festgelegt, wie viele Perlen eine Person gleichzeitig tragen durfte.
Mittelalter - die Perle als sakraler Schmuck
Perlen finden jetzt vorrangig Verwendung in der sakralen Goldschmiedekunst – auf Mariendarstellungen, auf Reliquiengefäßen, Kelchen, Bibeln, Kreuzen, Kirchengewändern oder Altären.
Denn im Mittelalter ging die Bedeutung der Perle als Schmuck für Privatpersonen stark zurück. Christliche Lehre und Moralvorstellung forderten den Verzicht auf persönlichen Luxus und Eitelkeiten.
Doch die Wertschätzung und der Symbolgehalt der Perle wird keineswegs abgeschwächt. Im Gegenteil: Sie wird zum christlichen Symbol für die Reinheit der Jungfrau Maria und die Liebe Gottes und Jesus Christus.
Das Juwel in der Neuzeit
Im 15. und besonders im 16. Jahrhundert erlebten Perlen und Perlenschmuck einen neuen Höhepunkt der Wertschätzung.
Einer der bedeutendsten Gründe dieser Begeisterung war, dass der von Christoph Kolumbus entdeckte neue Kontinent, Nordamerika, reich an Naturperlen war. In den Seen und Flüssen Nordamerikas gab es eine Vielfalt phantastischer Süßwasserperlen.
Bedeutung in anderen Religionen
Als Symbol der Liebe und Reinheit werden die Schätze der Meere mit dem Mond in der Hindukultur untrennbar miteinander verbunden. Hindu-Überlieferungen zufolge hat einst der Gott Krishna die erste Perle jemals gefunden und seiner Tochter zur Hochzeit geschenkt.
Eine noch größere Bedeutung misst die islamische Tradition des Schatz der Meere zu, denn der Koran berichtet von Perlen als eine der großen Belohnungen im Paradies. Das Juwel selbst gilt darüber hinaus als Symbol der Vollkommenheit.